Wahlen Köniz 2025 - Könizer Gemeinderatskandidierende kennenlernen
Am 28. September 2025 wählt Köniz Gemeindepräsidium, Gemeinderat und Gemeindeparlament. Die Stimmberechtigten bestimmen mit dem Wahlmaterial 40 Parlamentsmitglieder, 5 Gemeinderatsmitglieder sowie die Gemeindepräsidentin für die Amtsperiode 2026–2029. Ziel ist es, die bürgerliche Mehrheit in Köniz zu sichern. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen drei spannende Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat vor.
Dominic Amacher

Wie
beurteilen Sie die Entwicklung des Wirtschaftsraums Köniz?
Köniz hat
als Wohn- und Arbeitsgemeinde mit urbanem und ländlichem Charakter
grundsätzlich gute Voraussetzungen. Die Lage, die Anbindung und die
Infrastruktur machen den Standort attraktiv. Doch die Weiterentwicklung des
Wirtschafsraums Köniz bleibt eine Daueraufgabe: Der Druck auf unsere
Unternehmen – vor allem KMU – nimmt zu. Damit Köniz wirtschaftlich stark bleibt,
braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, effiziente Verfahren und eine wirtschaftsfreundliche
Verwaltung. Ich setze mich für eine pragmatische, lösungsorientierte Politik
ein, damit das Gewerbe atmen kann und Arbeitsplätze in der Gemeinde bleiben.
Was
sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen für eine
Agglomerationsgemeinde dieser Grösse?
Die
grösste Herausforderung ist die Balance: Zwischen Wachstum und Lebensqualität,
zwischen Investitionen und solider Finanzpolitik, zwischen Individualität der
Ortsteile und einer gemeinsamen Vision für Köniz. Wir stehen vor Aufgaben wie zum
Beispiel Schulraumknappheit, Verkehrsdruck, steigenden Kosten oder dem Spagat
zwischen ländlichem Charakter und städtischen Ansprüchen. Investitionen müssen
dabei kostenbewusst und nachhaltig umgesetzt werden. Diese Herausforderungen
lassen sich nicht mit Ideologien lösen, sondern nur mit einem Realitätssinn,
Erfahrung und einem klaren Fokus auf das Machbare.
Nennen
Sie einen Grund, weshalb die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gerade Sie in den
Gemeinderat von Köniz wählen sollten.
Weil ich
bereit bin, Verantwortung zu übernehmen – mit Erfahrung aus Politik, Wirtschaft
und Familienalltag. Ich denke unternehmerisch, handle lösungsorientiert und
bleibe auch in anspruchsvollen Situationen ruhig und verlässlich. Statt
extremer Parteiparolen bringe ich gesunden Menschenverstand und einen klaren
Kompass für das Gemeinwohl mit. Wer will, dass Köniz mit Augenmass, Kompetenz
und bürgerlicher Vernunft geführt wird, wählt mich in den Gemeinderat. Vom
Lehrling zum Geschäftsführer - der Macher für Köniz.
Kathrin Gilgen

Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Wirtschaftsraums Köniz?
Der aktuelle Gemeinderat hat im Oktober 2024 seine – von der LOC AG, Zürich – erstellte Wirtschaftsstrategie verabschiedet. Die inhaltlich erwähnte, langfristige Entwicklung mit Zielhorizont 2040, ein Verhältnis von 2:1 zwischen Wohnbevölkerung und Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) zu erreichen, erachte ich beim momentanen hohen Bevölkerungswachstum als sehr ambitiös.
Strategien, Industrienächte, Apéros und schöne Worte sind gut und recht. Wichtig ist aber die Unterstützung des ansässigen Gewerbes im Alltag: Vergabe von Aufträgen durch die Gemeinde, Wertschätzung, eine gute Zusammenarbeit und stabile Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung. Keine Hindernisse im Verwaltungsbereich und keine KMU konkurrenzierende Aufgabenintegration in die Gemeindebetriebe z.Bsp. «Grün Köniz».
Die, in der Strategie positionierten Standortstärken für Biotech- und Medizinaltechnik, Sicherheits- und Labortechnik sowie Gebäudetechnologie, wirken ein bisschen wie «Rosinenpickerei».
Das erwähnte Verständnis für die Aufbereitung von Schlüsselarealen (besonders Promotionsland) für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung, bei der Bevölkerung, in der Politik und der Verwaltung, empfinde ich nicht ganz so positiv, wie es in der Strategie dargestellt wird.
Weitere (neue) Arealüberbauungen – besonders in bereits stark industriellen Teilen der Gemeinde (z.Bsp. Wangental) – werden von der Bevölkerung als eher kritisch beurteilt und ich erwarte zum Teil Widerstand gegen Überbauungen von heutigen «Grünflächen».
Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen für eine Agglomerationsgemeinde dieser Grösse?
Die Grösse von Köniz mit dem urbanen städtischen Teil und der grossflächige ländliche Teil, welcher durch Land-und Forstwirtschaft geprägt ist. Die jeweiligen Interessen, Probleme und Erwartungen sind sehr unterschiedlich. Beiden Bevölkerungsgruppen gleichermassen gerecht zu werden, ist eine schwierige Aufgabe und braucht «Fingerspitzengefühl»! Die Siedlungsentwicklung, der Verkehr (wichtige regionale Verkehrswege) und die Parkplatzsituation - besonders im urbanen Gebiet – sind grosse Herausforderungen.
Nennen Sie einen Grund, weshalb die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gerade Sie in den Gemeinderat von Köniz wählen sollten.
Es braucht im Gemeinderat Personen aus beiden Teilen der Gemeinde (urbaner & ländlicher Teil). Ich komme aus dem ländlichen Teil, habe KMU und betriebswirtschaftliche Erfahrung. Zuhören und Beobachten sind meine Stärken und ich kann Brücken bauen und Entscheidungen treffen.
Thomas Marti

Wie beurteilen Sie die Entwicklung des Wirtschaftsraums Köniz?
Köniz verfügt über eine vielfältige Wirtschaftsstruktur mit einem gesunden Mix aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen.
Die Entwicklung des Wirtschaftsraums Köniz ist stabil. Die Anzahl Betriebe und Beschäftige ist in den letzten 10 Jahren in etwa gleichgeblieben. Besonders erfreulich ist die mit 1,6% sehr tiefe Arbeitslosenquote, die deutlich unter dem Durchschnitt anderen Städten in gleicher Grössenordnung liegt.
Auch stehen in Köniz noch – zugegebenermassen nicht riesige – Reserven an Bauland für Industrie und Gewerbe zur Verfügung.
Die gute verkehrstechnische Erschliessung sowie die hohe Lebensqualität machen Köniz zu einem attraktiven Standort für Unternehmen und deren Fachkräfte. Im öffentlichen Verkehrsnetz wird in den nächsten Jahren das Angebot für die Mitarbeitenden mit dem Einsatz von Doppelgelenk-Trolleybussen auf der Buslinie 10 (für Liebefeld und Köniz) und der Tramverlängerung nach Kleinwabern verbessert.
Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen für eine Agglomerationsgemeinde dieser Grösse?
Eine zentrale Herausforderung ist der Erhalt von Arbeitszonen. Während in der Region Bern viele solcher Flächen dem Wohnungsbau geopfert werden, bietet Köniz mit dem Wangental und dem Gebiet zwischen Sägestrasse und Bahnhof weiterhin Raum für produktive Betriebe. Diese Produktionsstandorte gilt es zu erhalten.
Gleichzeitig muss die Gemeinde aktiv in die Standortförderung investieren. Die Wirtschaftsstrategie der Gemeinde sieht vor, Köniz in den drei Sektoren Biotechnologie und Medizinaltechnik, Sicherheits- und Labortechnik, Umwelt- und Gebäudetechnik zu positionieren. Dies ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und muss nun gezielt und mit konkreten Massnahmen – zum Beispiel mit Neuansiedlungen von Betrieben aus diesen Sektoren - umgesetzt werden.
Nennen Sie einen Grund, weshalb die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger gerade Sie in den Gemeinderat von Köniz wählen sollten.
Ich habe 20 Jahre Führungserfahrung in der Privatwirtschaft, in der Verwaltung und nun auch als Gemeinderat. Ich kenne die Herausforderungen am Standort Köniz ebenso wie die Abläufe in Politik und Verwaltung. Gute Lösungen haben für mich keine politische Ausrichtung, sind weder rechts noch links. Sondern sie sind faktenbasiert und sollen dem Gemeinwohl dienen.