WVO Wirtschaftsverband Oberaargau

Rückblick 2024

2024 war ein schwieriges Jahr. Insbesonders die exportorierten Hersteller von Investitionsgütern haben unter den politischen Unsicherheiten in Europa und weltweit gelitten. Und in der Folge dann auch die lokalen Zuliefer- und Dienstleistungsfirmen. In wichtigen Ländern wie Deutschland, Frankreich und USA war 2024 zudem ein Wahljahr, was der Planbarkeit auch nicht hilft.

Der sich im Verlauf von 2024 eintrübenden Wirtschaftstimmung hat sich auch der Oberaargau nicht ganz entziehen können. Es wurden Arbeitsplätze abgebaut, Kurzarbeit wurde eingeführt und leider sind auch Produktionsstätten geschlossen worden.

Es gab aber auch Grund zur Zuversicht. Die Verfügbarkeit von Energie, insbesondere für Gas und Elektrizität, hat sich wieder normalisiert und die Preise haben sich auf einem verträglichen Niveau eingependelt. Das haben wir anlässlich des Frühlingsanlasses bei der IBL schon früh im Jahr einkalkulieren dürfen.

Auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Verlauf des Jahres deutlich verbessert. Stellen konnten besetzt werden. Selbst die GenZ, über die wir am Anlass «Chefsache» debattiert haben, ist wohl bedeutend leistungswilliger als dass die Schlagzeilen von Einzelerlebnissen vermuten lassen.

Der Herbstanlass bei ARO hat dann alles gezeigt, was die familiengeführten KMU’s so widerstands- und anpassungsfähig macht. Stabil, nahe am Markt und bei den Kunden, innovativ.

Kein Grund also den Kopf in den Sand zu stecken. Die breit diversifizierte Wirtschaft des Oberaargaus lässt sich auch von einzelnen Rückschlägen nicht beeindrucken.

Ausblick 2025

Machtpolitik scheint auf der Welt gerade der regelbasierten Politik den Rang abzulaufen. Und nicht nur kleine Volkswirtschaften wie die Schweiz könnten darunter leiden, selbst die grosse EU ist gefordert.

Immerhin sagen diverse Wirtschaftsweise voraus, dass die wirtschaftliche Talsohle erreicht sei.

Die Schweiz ist nach wie vor ein sicherer Hafen. Wir haben vergleichsweise immer noch gute Voraussetzungen für unternehmerisches Handeln im Inland und international.

Der Oberaargau ist ein dynamischer Wirtschaftsstandort und strotzt vor innovativen und starken mittelständischen Firmen.

In seinem Einzugsgebiet ist es möglich, hochqualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Spannende Arbeitsplätze, hohe Lebensqualität, bezahlbarer Wohnraum und gute Infrastrukturen sind Argumente, die auch Städter ansprechend finden.

Der WVO hat sich vorgenommen für das kommende Jahr sich auf die Schwerpunkte «Bürokratie», «Umgang mit KI» und «Nachhaltigkeit» zu setzen. «Bürokratische Widersinnigkeiten » sollen exemplarisch aufgezeigt und beannt werden. «Künstliche Intelligenz» eröffnet Möglichkeiten aber auch Komplikationen, die wir kennen wollen. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das wohl am Besten ohne ideologischen Balast betrachtet wird. Allesamt aber Themen mit denen sich viele Unternehmen beschäftigen werden müssen.

Genauso wichtig ist aber der Austausch unter den langjährigen wie jüngeren Mitgliedern, das Networking, das gesellige Treffen, der Erfahrungsaustausch. Denn es ist jetzt der Zeitpunkt, sich vorzubereiten, wenn die Wirtschaft wieder anzieht.

Nur ein für die Oberaargauer Wirtschaft wichtiges Projekt ist tüchtig ins Stocken geraten. Noch ist kein Termin erkennbar, wann die Realiserung der Autobahnzubringer im Oberaargau und im Emmental beginnen kann. Der Souverän hat entschieden. Die politischen Mühlen mahlen, so scheint es, Jahr für Jahr noch langsamer.

Edi Fischer

edi.fischer@motorex.com

MOTOREX AG
Langenthal

Sektion: Jahresbericht ändern