«Bäupmoos» als Standortfaktor für die Region

Die Zivilluftfahrt ist für den Wirtschaftsstandort Schweiz von herausragender Bedeutung. Sie stellt die Anbindung der Schweiz an Europa und die Welt sicher. Mit einer Wirtschaftsleistung von nahezu 33 Milliarden Franken (direkte und indirekte Effekte) und über 190 000 Beschäftigten trägt sie wesentlich zum Wohlstand der Schweiz bei.

Urs Ryf, CEO Flughafen Bern

Der Bundeshauptstadtflughafen fokussiert auf saisonalen Charterverkehr, die allgemeine Luftfahrt (Business- und General-Aviation) sowie die Flüge des Bundes.

Auch wenn die Wertschöpfung von Regionalflughäfen nicht vergleichbar ist mit jener der Landesflughäfen, können sie ein wichtiger Standortfaktor bei Produktions-, und Investitionsentscheidungen sein. Zudem erfüllen sie eine wichtige Rolle von nationalem Interesse in der fliegerischen Aus- und Weiterbildung für das Luftfahrtsystem Schweiz.

Viele ökonomische Effekte sind schwierig zu quantifizieren, aber die Tatsache, dass viele Staatsgäste die Infrastruktur nutzen und die Nähe zum Sitz der Landesregierung schätzen, zeigt die Wichtigkeit eines Flughafens für die Bundeshauptstadt.

Rund 10% der Flugbewegungen fallen auf das Segment Business Aviation. Auch die daraus resultierenden Effekte sind kaum quantifizierbar. Unter den Reisenden befinden sich viele Unternehmer und Gäste mit hoher Wertschöpfung für die gesamte Region.

Die grösste Herausforderung des Flughafens Bern ist die Infrastruktur (kurze und schmale Piste mit hohem Anflugminimum) und die daraus resultierenden Einschränkungen für einen Ganzjahresbetrieb mit grösseren Flugzeugen. Zudem operiert der Flughafen aufgrund fehlender Skaleneffekte an einer ökonomisch kritischen Schwelle.

Ebenso schwer wiegt der Nachteil, dass das Belpmoos trotz seiner guten Verankerung in der Bevölkerung von verschiedenen politischen Kreisen immer wieder kritisiert und wiederkehrend die Schliessung gefordert wird. Es ist bedauerlich, dass der Bundeshauptstadtflughafen nicht auf eine breite politische Unterstützung zählen kann.

Der Luftverkehr steht oft am Pranger, da er als klimaschädlich und sozial ungerecht kritisiert wird. Ohne die Klimaschädlichkeit des Luftverkehrs zu leugnen, sollte die Wichtigkeit der Luftfahrt für den Wirtschaftsstandort Schweiz in die aktuelle politische Debatte einfliessen.


Gemäss der Internationalen Energieagentur (IEA) waren Luft und Schifffahrt im Jahr 2023 für je 2,5% und der Strassenverkehr für 18% der weltweiten energiebedingten Kohlendioxidemissionen verantwortlich. Die Luftfahrt investiert in neue Technologien, um bis 2050 die Netto-Null-Kohlenstoffemissionen zu erreichen.

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